Das zweite Königsjahr

… oder, Kraft meines Amtes proklamiere ich schon wieder

Ich bin wieder hier, in meinem Revier. Das waren die Gedanken des Königszugs Enzian als man am 07.09.1999 an einem sonnigen Nachmittag die alt gewohnten Plätze auf der Tribüne im Festzelt einnahm. Nachdem der Präsident verschiedene Persönliche Daten vom Dreigestirn und vom Zugführer notiert hatte, wurde es für zwei aus unseren Reihen noch mal für kurze Zeit stressig. Ein Einkaufsbummel in Neuss bei Sinn war angesagt. TO und Holger hatten nicht an den edlen Zwirn gedacht den man am Abend zu tragen hatte. Pünktlich zur letzten Parade waren beide wieder zurück. König Günter und seine Minister Wilfried und TO machten es sich auf der Tribüne gemütlich und erwarteten den Vorbeimarsch des Regiments. Nachdem die drei endlich vom Anblick marschierender Grenadiere befreit wurden nahm man die Parade des stolzen Jägercorps ab. Wundern musste man sich über die Aufstellung des eigenen Zuges. Als Königszug gehört man schließlich an die Spitze des Jägercorps. Hier zeigten aber nur Jörg, Hans-Josef und Holger ihre Nasen. Zugführer Uwe hatte wohl noch Probleme mit der neuen Rolle und versteckte sich irgendwo am Ende des Corps in einem völlig falschen Zug.
Nach der Parade haben wir noch gemeinsam das ein oder andere Bier geleert und haben uns dann auf den Weg nach Hause gemacht um die Uniform gegen den kleinen Trinkeranzug zu tauschen. Zu Hause angekommen wurde Hubert, der leider Montag und Dienstag nicht bei uns sein konnte, über die Ereignisse informiert. Keine Frage dass Hubert am Abend wieder bei uns war. Auch unser Gast Dieter, dem wir versprechen mussten dass er angerufen wird, wenn der Ernstfall eintritt stand mit seiner Frau pünktlich im Türrahmen.
So machten wir uns, endlich wieder vereint, auf den Weg zum Sektempfang ins Pfarrheim. Ein Gläschen Sekt, ein Tänzchen auf dem Parkplatz, ein kurzes Winken für das Schützenvolk, und dann der Aufmarsch zum Festzelt. Hier wurde es nun ziemlich feierlich. Günter bekam endlich das lang ersehnte Königssilber über die Schultern gelegt. Beim anschließenden Ehrentanz orderte TO Bier, das auch prompt von einem untertänigen Schützen gereicht wurde.
Nachdem der offizielle Teil hinter uns lag, die Eingewöhnungszeit auf unseren alten Stammplätzen auf der Tribüne beendet war, machten die königlichen Enzianer das was sie immer noch am besten können, Feiern.
Präsident und Königin hatten dabei immer wieder dasselbe Problem. Wo ist mein König. Der war natürlich da wo er hingehört, bei seinem Volk.
Gegen Mitternacht wurden wir per Präsentiermarsch von der Tribüne geleitet. An der Theke konnten wir dann noch mal so richtig Gas geben, bevor wir gemeinsam mit der Ex-Majestät in dessen Residenz bis zum Morgengrauen das gelungene Schützenfest 1999 ausklingen ließen.