Schützenfeste der Neuzeit

… oder, da simmer dabei

2006

Samstag 02.09.06
Ein geruhsamer Samstagmittag. Zum Böllern haben sich fast alle am Gildebaum eingefunden. Es fehlte nur TO, der sein weißes Augäpfelchen Enouk schon gegen 5 Uhr nach Giessen zur Uni-Klinik kutschierte. Gegen halb 2 traf er dann endlich auch bei Jörg zum schmücken des Fahnenmai ein. Anschließend ging es dann zum Hauptmann zum setzen der Offiziersbäume. Die obligatorische Gulaschsuppe wurde dieses Jahr etwas improvisiert und auch an der Fackelkarre war noch der ein oder andere Schaden aus dem letzten Jahr zu beseitigen und Pausenclown Walter vermisste schon jetzt Grundlegende Uniform-Ausrüstungsgegenstände. Eigentlich ein Samstag wie jedes Jahr, wenn da nicht schon unser erster Totalausfall zu beklagen gewesen wäre. Erst gegen 18:45 konnte TO unseren Milupa von seiner Terrasse entsorgen, keine Frage dass er zum Antreten fehlte. Es sollte nicht das letzte Mal sein.

Sonntag 03.09.06
Frühstück um 10:00 und keine besonderen Vorkommnisse. Es fehlten die üblichen Verdächtigen und TO bekam keine Buttermilch. Nachdem alle Tellerchen leer waren konnte TO das neue Königsschild aus der Plastiktüte zaubern und Walter mit dem Aufhängen des besagten beauftragen. Nach dem ruhigen und entspannten Frühstück wurde es dann laut und hektisch. Diesen Zustand gibt es seit nunmehr 15 Jahren in unseren Reihen. Alle Frauen und Kinder kommen herbei um Ihre gierigen Mäuler beim Königsessen zu sättigen. In diesem Jahr war TO der glückliche Gewinner der Königsrechnung.
Kurz vor dem Antreten gab es denn noch einige Ehrungen vorzunehmen. Pino bekam den Materazzi-Gedächtniss Orden für sein Königsspiel 2005, HaJo wurde von TO im Namen des Jägermajors für das vergangene Jägerschiessen geehrt und Günter, Pino, Walter und TO bekamen einen Pfänder für den Vogelschuss. Eigentlich eine würdevolle Veranstaltung.
Tja, eigentlich.
Nur würdevoll geht gar nicht wenn Mulipa in der Nähe ist. Dieses Mal glänzte er mit braunen Schuhen und durfte schon wieder nicht von Anfang an dabei sein. Während der Marschpause, kurz vor der Parade wurde doch tatsächlich unser Spieß überfallen. Plötzlich vermisste er sein Spießbuch, ein Umstand der allen außer Uwe die Dollarzeichen in die Augen trieb. Nun, sicher ist nur eins zu rekonstruieren: das Buch blieb in den eigenen Reihen. Unsicher ist jedoch wer es war. Bis heute bekennen sich alle außer Uwe schuldig, na ja und blöd wie ein Spieß nun mal ist wird er wohl auch nie die Wahrheit erfahren.

Montag 04.09.06
Halb Zehn (fast) an der Kirche. Ehrlich gesagt am Bierwagen aber auch an diesem Morgen mit einer kleinen Überraschung. Der Spieß beliebte länger zu nächtigen, er wird wohl den Überfall von Sonntagmittag im Schlaf verarbeitet haben. Was soll man lange erzählen, das Bier floss in Strömen, gerne auch mal der ein oder andere Asbach, man verpasste fast die Parade vor der Geistlichkeit und der bestellte Knipser wartete pünktlich zum Fototermin. Ein neues Zugportrait war angesagt. Das letzte Bild datiert aus 1996, es wurde also langsam mal wieder Zeit denn die Neuen wurden aufsässig weil sie nicht mit drauf waren. Und von jenen welche es gar nicht mehr gibt in unseren Reihen weiß man nicht wo und wie sie Ihr Dasein fristen. Danach ging es zum Mittagessen. Auch hier sorgten wir Enzianer mal wieder für ein Novum. Noch bevor die Musiker sich organisiert und gesammelt hatten stimmten wir, mit Ausnahme von Pino und dem Pausenclown, die Nationalhymne an. Der ganze Saal, was sag ich, die ganze Gaststätte stimmte ein und so blieb auch der Musik nichts anderes übrig als die Mutter aller Hymnen zum Auftakt zu spielen.
Spät abends dann im Zelt eine Aufregung für die nur einer von uns Verantwortlich sein konnte. Nun werter Leser, machen wir ein lustiges Ratespiel daraus: Was glauben Sie, wer schafft es ohne, ich wiederhole OHNE Minister, bei fast abgelaufener Uhr, mit der bitte um Einlass zur Vogelstange beim Präsidenten vorstellig zu werden?

Natürlich, unser Anmeldekönig Uwe.

Der Schreiberling wird sich bemühen heraus zu finden ob in der über 100jährigen Geschichte des Glehner Schützenvereins ein Ähnliches Schicksal zu finden ist. Glücklich sei der, welcher diese Situation schon seit vielen Jahren mitmachen darf, denn er wird Routine haben und gelangweilt sein. Mitleid bekommen jene, welche sich freuen und enttäuscht werden, denn Sie sind noch nicht lang genug bei Uns.
Apropos Mitleid. Es gab auch amüsantes an diesem Abend. Da sei zu berichten von jenem der mit Lebkuchenherz als große Liebe ausgezeichnet wurde, aber auch von jener unglücklichen Gestalt welche ein Herzchen nur zur Anerkennung seiner Verdienste am eigenen Bierbauch bekam. Der Erstgenannte lehnte sich geschmeichelt und zufrieden lächelnd zurück. Die unglückliche Gestalt aber erntete nur höhnisches Gelächter was dazu führte das er sich das Herz mit einem knurrenden “Ich mach mich nicht zum Kasper“ vom Hals riss.
Auch unser Wanderzirkusbeauftragter HaJo schien an diesem Abend sein Glück zu suchen. Befreit von allen Ehefesseln machte er sich auf die Jagd und schubste so manches verdutzte Mädel auf die Tanzfläche. Ob dies zumindest an diesem Abend von Erfolg gekrönt wurde, konnte bis heute nicht herausgefunden werden.

Dienstag 05.09.06
Saubuam bitten zum Tanz. Da lassen wir uns nicht Zwei mal Bitten. Bewaffnet mit den Feiglingresten fanden sich TO und Günter als erste auf dem Hof des Oberst ein. Unser befreundeter Zug Saubuam feierte sein 15. Wiegenfest. Nach und nach fanden alle den Weg zum Oberst. Milupa läuft schon länger außer Konkurrenz, so dass auch heute unser Spieß wieder zu Spät sein konnte. Man sah an seinen Olympischen Augenringen dass es eine Themenreiche Nacht für Ihn und seine standesamtliche Zuteilung gewesen sein muss. Na ja, wen wundert es nach seinem großen Auftritt gestern kurz vor Mitternacht.
Nachmittags an der Vogelstange haben wir mit Mister Sobhi himself telefoniert. Es ist kein Geheimnis das Bauern Probleme mit der englischen Sprache haben. Darum kann auch der Versuch nicht Peinlich sein, Wilfrieds Dialog wortgetreu wieder zu geben:

Hallo Kallet, nee iss allet palletti. Wat? Nee. Nix zu suffe. Bis balt. Jo allet klar nee.

Bleibt zu hoffen das der arme Ägypter einen Dolmetscher hat der auf Bäurisch spezialisiert ist.
Ein letztes gemütliches Beisammensein im Zelt, eine finale Currywurst zum Abschluss, das war es dann, ein rundum gelungenes Schützenfest 2006.
Lasset uns die Uniform nicht allzu weit hängen, denn bald ist es wieder soweit.


2007

Eigentlich wie jedes Jahr. Ich sitze ziemlich genau 6 Monate nach dem Schützenfest vor der Tastatur und irgendwie fällt mir nix ein. Eine Chronik wollten alle haben und was ist, alle ist mal wieder einer und einer bin ich, TO. Also was soll ich erzählen?
Unser zweiundzwanzigstes Schützenfest, na bitte endlich ein Anfang. 22 ist ne Schnapszahl und Feigling gabs in diesem Jahr kaum. Sicherlich lag es nicht am fehlenden Schnaps das Abo-Sau, Vierauge, Spieß und amtierende Enzian-Majestät es versäumten die entsprechende Plakete auf unserer Königshistorie gravieren zu lassen. Es bleibt ein Rätsel wie vier Personen nicht in der Lage sind solch Kleinigkeiten pünktlich zum Festbeginn erledigt zu haben. Stop, scheiss Schnaps. Sind ja gar nicht vier, sind ja alle Uns Uwe. Das erklärt so manches, oder?
Wie man es richtig macht zeigte Jungschütze Wilfried am Sonntag. Ein ausgezeichnetes Frühstück mit anschließendem Mittagessen in seiner Datscha. Danke nochmal, auch für die Nutzung deines Schraubstocks. Hier lassen sich hervorragend Spießbücher versiegeln. Damit ist es jetzt auch raus. Ich war´s Uwe.

Anleitung zur Erfolgreichen Versiegelung eines Spießbuchs
Zuerst klaut man seinem Spieß das Buch, sonst wär es ja auch kein Spießbuch. Dann spannt man das Buch in einen Schraubstock, mit einem Holzbohrer Größe 6,5 mm bohrt man mittig durch das Buch. In die entstandene Öffnung steckt man dann eine 6 mm Schlossschraube. Auf der gegenüberliegenden Seite des Schraubenkopfes legt man eine Unterlegscheibe und schließt das Ganze mit einer festverschraubten Sechskantmutter ab. Ungewolltes Öffnen dieser Verbindung verhindert man mit gezielten Hammerschlägen auf das Gewindeende.

Aber warum sind wir Sonntags bei Wilfried und nicht beim traditionellen Königsessen? Ganz einfach, es gab nach Jahrzenten mal wieder einen Grenie-König, muss nicht sein, war aber so. Dieser lebt in Scherfhausen. Und der Wilfried auch. Und es gab eine Parade in Scherfhausen. Und wir haben da mitgemacht. Musste nicht sein, war aber so.
Ok, zurück zum Schnaps. Klar der ein oder andere hätte mehr zu sich nehmen sollen, vielleicht hätte er dann nicht unseren Leutnant´s-Degen im Grenadiercorps entweiht. Dieser verschwand nämlich am frühen Montagmorgen ausgerechnet vor der Kirche und dann auch noch in seinem ersten Jahr, nach längerer Zeit unter der Fahne, zurück an der Position als Leutnant. Überhaupt der Montag, die Grenadiere und der Schnaps. Da gab es jemand der das Zeug wohl besser aus´m Leib gelassen hätte, wahrscheinlich hätte er dann bei Unserer Intonierung der Deutschen Nationalhymne in “Alt Glehn“ einfach mit eingestimmt. Weil aber eindeutig zu viel Schnaps, hat der kleine übermütige Grenadier mit verklärtem Blick gehofft, daß er aufgrund seiner misslichen Lage und auch wegen seines fortgeschrittenen Alters unter Artenschutz stand und sein greises Gebrüll uns somit nur ein müdes Achselzucken wert war. Viel schwerer wiegt da die Tatsache das wir an diesem Montag nach vielen Jahren leider mal wieder einen Austritt rückgängig machen mussten. Naja, wer weiss wofür das gut war. Jedenfalls wurden nach dem Schützenfest in Glehn plötzlich Eisenstangen an Häusern bunt gepinselt. Kurz nach dieser Reanimation reihten wir uns ins vorbei ziehende Regiment ein und Günter konnte zum zweiten Mal in diesem Jahr seine Kunst unter der Fahne zur Schau stellen.
Kommen wir zum Dienstag. An der Vogelstange wie jedes Jahr, nur diesmal beinahe ohne Alt-König. Schon wieder ein Grenadier. Der kam zu spät zum Antreten was den Herrn Präsidenten sichtlich nervte. Zu unser aller Glück dauerte die Herrschaft der Grenies aber nur noch wenige Stunden. Das Zepter war nach dem Vogelschuß wieder da wo es hingehört. Im Jägercorps! Nach der letzten Parade, fanden sich alle Offiziere unterm Gildebaum zur ersten Kritik von Oberst A. Erkes wieder. Ich wiederhole, ALLE Offiziere des Regiments. Jörg bat den Herrn Oberst eine großflächige Suche nach unserem Leutnants-Degen auszurufen. Der Herr Oberst entsprach dieser Bitte und was geschah? Ein junger Grenadier, er stand auch noch direkt neben unserem entwaffneten Leutnant, meldete sich kleinlaut und bat Jörg sein Statussymbol doch gleich abzuholen, man hätte es schließlich nur in Sicherheit bringen wollen. Die Reaktionen der beteiligten Herren Offiziere wollen wir nicht weiter ausführen. Spät am Abend im Zelt kamen die müden Enzianer noch mal kurz auf Betriebstemperatur. Man erinnerte sich an den guten alten Flaschenkauf. Nur nicht mit Knallekorken sondern mit Schnapsspender. Asbach in Litergröße. Na denn Prost.
Ist ja doch noch was geworden, von wegen mir fällt nix ein. Gut vielleicht ein bisschen viel Grenie und Schnaps, aber so war es halt. Das Schützenfest 2007.


2008, eine Kurzgeschichte

Ein etwas anderer Schützenfestbeginn, wir haben die Maien gesetzt, waren bei TO auf der Terrasse, es gab Gulaschsuppe und Getränke vom Fass, und trotzdem, irgendetwas war anders an diesem Samstag. Alle waren nüchtern und warteten gespannt auf die Ankunft der 2. Großfackel im Hause Enzian. Gegen 17:00 Uhr traf dann endlich das Partybike ein und wurde von uns in Windeseile zur Großfackel umfunktioniert. Das gute Stück wurde komplett mit Transparenten verbaut auf denen wir dem Vorstand des Schützenvereins noch einmal unsere Meinung zu den Zugwegen aus dem Jahre 2007 näher bringen konnten. Es war ein Heidenspaß den Fackelzug zu radeln und dazu auch noch Fassfrisches Pilsbier zu süffeln.
Es dauerte bis Montagnachmittag bis der Vorstand, umringt von glücklichen Enzianern, uns endlich die wohlverdiente Fackelprämie überreichen konnte. Auch unsere Schwenkfahne machte nach nunmehr 7 Jahren aktiver Mitgliedschaft eine völlig neue Erfahrung. Schwenker Günter brachte dem gutmütigen Stückchen Stoff nach jahrelangem abhängen das Fliegen bei. Olt. TO traute seinen Augen nicht als der Fahnenstängel direkt vor seiner Nase während der Parade in die Luft ging.
Beinahe wäre hier die unsägliche Diskussion über das mitführen eines Blumenhorns in Vergessenheit geraten. Von stillschweigen, über rechts tragen, bis Austrittsandrohungen war alles dabei. Sollte der Jgz. Enzian etwa altersstarrsinnig und gebrechlich werden?


2009

Es ist Freitag der 11.09.2009 und ich sitze vor unserer Zugchronik. Das gab es so Zeitnah lange nicht mehr, ist aber eine logische Konsequenz auf die zahlreichen Episoden im Schützenfest 2009. Schon früh im Jahr zeichnete sich ein temporärer Mitgliedermangel ab der besondere Maßnahmen erforderte. Höhepunkt des fehlenden Interesses war der Oberstehrenabend. Für Günter, HaJo und TO war es eine einsame Veranstaltung.
Schon weit vor dem Schützenfest war klar das Wilfried wegen Krankheit und Uwe wegen Planungslosigkeit (Beruf) fehlen wird. Dies machte ein verstärken der Mitgliederwerbung notwendig, was ja auch hervorragend geklappt hat. Weit ab von der Heimat, auf einem Sommerfest bei weißen Hunden kurz vor Holland, lernten Günter und TO den Eberhard kennen. Jenen Eberhard der sich während der 4 Schützenfesttage noch hoch schlafen sollte. Und ein weiteres neues Gesicht sorgte mit seiner Jugend für eine positive Veränderung des Altersdurchschnitts, der David. Für den geneigten Leser, David ist nicht nur der neue sondern in Personalunion auch unser Quoten-Ami. Deshalb sein Name an dieser Stelle auch in Lautschrift: DÄIWID.
Kommen wir aber zum Schützenfest 2009, es zählt zu den besonders guten in unserer Geschichte.

Samstag 05.09.2009
Samstagmittag lernte auch der Rest des Zuges die beiden Schützen-Azubis kennen, und fortan kümmerten sich alle Fürsorglich um die zwei neuen. Bei TO wurden in diesem Jahr zwei Dreimann-Maien gesetzt. Eine für den Leutnant, und den zweiten Mai teilten sich TO & Günter. Statt Suppe gab’s nach sehr langer Zeit mal wieder Mett- und Käsebrötchen, eine Idee von Jörg und eine willkommene Abwechslung. Der Königs-Mai wurde mal wieder am Residenz-Hotel Enzian (Gaststätte Alt Glehn) aufgestellt, und auch der Spieß bekam zum ersten Mal in der 23jährigen Geschichte eine Art Mai gesetzt. Im Residenz-Hotel Enzian gab es keinen Butterschnaps …. Ein unhaltbarer Zustand. Die grüne Chemiebrühe die Uns angeboten wurde haben wir dann auch verschmäht. Stattdessen hat TO dann mal die Küche aufgesucht und den Mädels das geheime Jröhne-Rezept verraten. Von nun an brauchen wir uns um das Gebräu keine Gedanken mehr zu machen, das Rezept ist in guten Händen. Halb-Ami Däiwid und Eberhard hatten sichtlich Freude am Großen Zapfenstreich. Den Fackelzug haben wir dann ziemlich nüchtern hinter uns gebracht. Jetzt kam der dritte Akt an diesem Samstag. Irgendwann kurz vor Mitternacht trafen wir uns mit den Holden von Enzian. Dieses Treffen wurde etwas hinaus gezögert weil der Hammond-Orgel-Trickser der samstags im Residenz-Hotel Enzian aufspielt nicht Jedermann Sache ist. Ab jetzt kam der Jröhne aus Glaskaraffen und die Stimmung taumelte Richtung Höhepunkt als Zugspross David sich das Mikro packte und irgendetwas wie “Feel“ von einem gewissen Herrn R. Williams durch den Saal posaunte. Auch TO soll mit dem Mikro gespielt haben und die Reeperbahn nach der Freiheit rauf gewesen sein, aber davon hat der Schreiberling keine Kenntnis mehr nehmen können.

Sonntag 06.09.2009
Uns Uwe fehlt und wird zu diesem Schützenfest auch nicht mehr kommen. Hat halt ne seltsame Art seine Auslandseinsätze zu planen. Auch Jörg ist spät dran, na ja er muss ja auch zum ersten Mal im Feindesland (Kleinenbroich) nächtigen. Als er dann kam brachte Helga zügig und Pflichtbewusst Buttermilch an den Frühstückstisch, über die TO sich auch gleich her machte. Genau dies hätte er bleiben lassen sollen müssen, damit hätte man ein Bäuerchen eingespart. Das anschließende Mittagessen war mal wieder der Hit. Schnitzel bis der Arzt kommt. Das war so üppig, dass noch nicht einmal mehr ein Jröhner oder Jubi passte. Auch der Weg in den Sonnendurchfluteten Biergarten war mit vollem Bauch beschwerlich. Dort angekommen kam es dann zur Übergabe der vergessenen Königsutensilien vom Vogelschuss im Mai. Weiter oben steht schon geschrieben das es tatsächlich Gestandene Mitglieder gibt die noch nichts von der Existenz dieser Auszeichnungen wissen. Deshalb ersparen wir hier der Nachwelt die Diskussionen um den korrekten Erhalt des Königskoffers.

Zum ersten Mal ohne Blumenhorn beim Antreten, schon ein komisches Gefühl. Unsere Azubis Eberhard und David machten auch hier einen sehr guten Eindruck. Kein Wunder, wenn man in einer Reihe marschiert die eine solche Ruhe, Kraft und Souveränität ausstrahlt wie die unsere. Zur Parade schien es so als hätten beide etwas Lampenfieber. Aber Gäste die rechts und links an der Paradestrasse standen und uns wohl gesonnen sind, hatten durchweg nur Lob für unser frisches Blut. Zum Frischen Blut später mehr, hier endet die Sonntags-Chronik, der Schreiberling nahm wegen Fußkrankheit eine Auszeit. Diese Auszeit dauerte aber nur bis gegen 4 Uhr morgens. Es war DÄIWID der um Asyl bat und an der Tür klingelte. Daraufhin machte dem TO seine Hundemeute mit Gebell und Geheul die Nacht zum Tag.

Montag 07.09.2009
Kirchgang. Alle waren da und stolz auf Günter, der mit der Fahne an die Weihrauchfront musste. Der Rest vergnügte sich im “Himmlischen Cafe“. Auch der ein oder andere Nicht-Enzianer fand den Weg an unseren Tisch. Besonders zu erwähnen sei hier die Anwesenheit eines jungen Schützenbruders. Dem Guten muss in der Nacht der Uniformenstoff ausgegangen sein, anders wäre sein Auftritt in Unterwäsche und Socken kaum zu erklären. Ausgerechnet David spendete dem jungen Gildisten in seiner spärlichen Kleidung Windschatten. Das ist genau die Stelle an der man erwähnen sollte das Zugspross David in seinem anderen Leben Footballer genauer Linebacker ist, was wiederum bedeutet das reichlich Windschatten vorhanden war.
Plötzlich, aus heiterem Himmel hatte Italien wieder die Absätze vorne. Das Spießleben scheint nicht jedermanns Sache zu sein. Aber nach kurzer Zeit wurde Materazzi von Jörg wieder eingefangen.
Mittagessen im Residenz-Hotel Enzian, im Festzelt auf der Sonnenterrasse. Ein Privileg das außer Uns noch 2 weiteren Zügen zu Teil wurde. Schön war’s, lecker war’s aber vor allem Ruhig war’s. Die alljährlich zur Schützenbelustigung aufspielende Blaskapelle war in sicherem Abstand zu unserem Mittagstisch aufgebaut. Dadurch konnten wir uns auch gepflegt der Verbreitung unseres “Jröhnen“ widmen. Die Parade am Nachmittag musste leider ohne unseren Zugspross David stattfinden. Er wird erst wieder zum Schützenfest 2010 seine Auftritte im schönen Glehn haben. Na ja, junge Menschen soll man ja auch langsam an neue Aufgaben heran führen.
Am frühen Abend kam es wie jedes Jahr zu einem der Höhepunkte. Abholen des Schützenkönigs durch die Offiziere. Warum Höhepunkt? Ganz einfach, montags gehören nur die Offiziere der einzelnen Züge zur Ehrenkompanie. Und das bedeutet, es sind auch wirklich nur Männer in der Ehrenkompanie die es können. Leute eben wie Jörg, TO und Günter, Gell?
Kaum zurück am Tisch hatte Pino einen Rückfall. Er entledigte sich der Schulterklappen und der Spießschnur. Auch das Spießbuch legte er fein säuberlich auf den Tisch. Auf TOs Nachfrage sagte er nur knapp, Zitat: “Das war es. Ich komme nicht mehr“ Zitat ende. Keiner vermochte Materazzi zu verstehen. Er nahm seine Martina und verließ den verdutzten Rest. Der Schreiberling vermutet das Zinedin Zidan in der Nähe gewesen sein musste.
Den Rest des Abends verbrachte TO mit einer Kappe des TC Herrenshoff auf den Kopf. Es sollen verdutzte Festgäste am Zelteingang nachgesehen haben ob dort ein Schiff vor Anker lag, so sehr soll der TO an einen Käpt’n erinnert haben. . Bleibt zu hoffen, dass es hiervon kein Bildmaterial gibt.

Dienstag 08.09.2009
TO, Eberhard und Günter postieren sich gegen 10:00 Uhr an der Theke im Residenz-Hotel Enzian. Es wurde sofort Pils geordert und TO musste sich Sachen anhören von denen er eigentlich viel lieber nie was wissen wollte. Eberhard und Günter schlafen in einem Zimmer und sind für 3 Nächte von Ihren Frauen getrennt. An diesem Dienstagmorgen klingelte bei den beiden der Wecker, Eberhard drehte sich auf die Seite dem Günter zu und fing an eben diesen Günter zu liebkosen. Er behauptet das wäre im Halbschlaf passiert, die beiden anderen sind überzeugt dass er sich hoch schlafen wollte. Entsprechend laut war das Gelächter. Wahrscheinlich hat Auswärtsschläfer und Majestät HaJo seine treuen Gefolgsleute gehört und hat sich sogleich auf den Abstieg von seiner Kammer runter an die Theke gemacht. Selbstredend das ein Pils länger bestellt werden musste, außerdem wurde es auch langsam wieder Zeit für “Jröhne“. Ein herrliches Gefühl wenn man sich nicht mehr selbst um die Zubereitung kümmern muss.
Apropos “Jröhne“, die liebe Helga hatte eine Überraschung für uns. Dank dieser Überraschung haben wir jetzt einen Teilhaber mehr und müssen die Tantiemen noch mehr aufteilen. Aber für diesen Geistesblitz hatte sich Helga eine Mitgliedschaft im Club der Braumeister verdient. Sie verpasste unserem “Jröhne“ den wohlklingenden Namen “Grüner Enzian“ Wir werden für das nächste Jahr an Etiketten für die Umverpackung basteln. Majestät HaJo machte sich auf den Weg zu Pino, schließlich hatte er an diesem Tag zum Königsessen geladen. Und tatsächlich, er schaffte es die Absätze wieder an die richtige Stelle zu schieben und Pino kam mit seiner Martina zum Mittagessen. Alle Enzianer haben sich gefreut dass er wieder da war. Es gab aber weiteren Grund zur Freude. Unser Jungschütze Wilfried hat es sich trotz Krankheit nicht nehmen lassen zum Königsessen unserem Zugkönig HaJo die Ehre zu erweisen. Und selbstverständlich kamen, wie bei den letzten 18 Königsessen auch, unsere Frauen. So konnte sich der Kreis schließen. Wir haben am selben Tisch gegessen auf dem wir am Samstag noch getanzt haben. An dieser Stelle muss aber auch der mahnende Zeigefinger erhoben werden. Es wird in Zukunft wieder darauf zu achten sein das dieses Essen ein Familienfest ist und wegen Schulpflicht und Beruf nur der Schützenfestsonntag als Veranstaltungstermin in Frage kommen kann.
Unser Olt. TO hat dann auch noch die Ordensverleihung an Altkönig Wilfried verpennt. Als kleine Entschuldigung sei hier angemerkt das die Grenadiere mal wieder auf Raubzug waren. Diesmal traf es TO der seinen Säbel wie immer an die Garderobe gehängt hatte. Jörg das gebrannte Kind aus 2006, er hatte noch genau in Erinnerung wie es ist wenn man seinen Säbel vermisst, machte sich sofort mit auf die Suche.
Dieses Delikt der Grenies war auch Schuld daran dass man nicht pünktlich zum Antreten beim Marsch auf die Vogelstange war. Auf dem Schießplatz angekommen nahm TO sofort den zukünftigen Greniemajor H. Coenen zur Seite und erklärte Ihm die näheren Umstände der Entführung. Dies führte dazu, dass der Oberleutnant seinen Säbel noch vor der letzten Parade zurückbekam. Die reuigen Altgrenies entschuldigten sich mehrmals, beteuerten aber, sofort nachdem man die Verwechslung bemerkt hätte selbst recherchiert zu haben. Unsere Säbel sind mit dem Zugnamen und mit Oberleutnant bzw. Leutnant graviert. Als man dann erkannte das es sich um Eigentum der Enzianer handelte bekam man es doch etwas mit der Angst zu tun, sagte der “Schurke“. Erinnerte man sich etwa an unsere Jugendtage, von denen wir gehofft hatten dass wir diese hinter uns gelassen haben.
Bei der anschließenden letzten Parade sah man einen stolzen neuen Schützenkönig auf der Tribüne stehen. Glückwunsch Stephen!
Irgendwann gegen Mitternacht machten sich müde Enzianer mit Ihren Frauen auf den Heimweg. Zurück bleibt ein schönes Schützenfest 2009 und die Erkenntnis das Feiern wie folgt Buchstabiert wird: F.I.C.K.E.N. FEIERN


2010

Unser erstes von zwei Jubelfesten. Deshalb ist das zweitausendzehner Schützenfest in das Kapitel gerutscht in dem wir unsere Jubelwochen Revue passieren lassen.

2011

Das zweite Jubelfest. Auch den Rückblick auf das Schützenfest 2011 haben wir im Kapitel
“01.01.2010, für ganz Deutschland einfach nur Neujahr“ festgehalten denn, schließlich ist das unsere Chronik und da machen wir die Regeln 😉