Die Partys

… oder wenn Engelchen feiern

Auch in diesem Kapitel beginnen die Erzählungen recht spät in unserer Geschichte. Dies mag daran liegen dass in den Jugendjahren der Enzianer jedes Wochenende eine Party war. Aber auch daran das wir doch schon manch Sorge verbreitet haben, diese sollen im Enzian-Archiv verstauben. Über die größten Partys in der Vergangenheit wurde ja bereits im Kapitel Königsjahre berichtet. Kommen wir jetzt zu den Höhepunkten in der Neuzeit.

1998, als die Pescher Rosen drehten

Am 14.03.1998 konnten wir all unsere Erfahrung einbringen. Zu Ehren des Schützenkönigs aus Pesch, unser HaJo, machten wir uns auf unserem kleinen Nachbardorf das Rosendrehen beizubringen. “Was tut man nicht alles für den Mann der so gut blasen kann“.
Nun denn, Rosendrehen konnten Sie ja, beim Schnapsbrennen macht unserem Hans-Josef sowieso keiner etwas vor, aber Trinken? Obwohl wir nur mit einer kleinen Abordnung anwesend waren war es keine große Kunst die Schlagzahl hochzuhalten. Der Jröhne lief wie Öl die Kehle runter und die Pescher je später der Abend wie die Hasen nach Hause. Wir hofften auf den zweiten Teil dieser Veranstaltung. Und der kam am 04.04.1998. Wir stellen uns die Frage, ob man in Pesch inzwischen das trinken gelernt hat. Mit alle Mann zum ballern man. S.M. Hans-Josef hatte sich für den heutigen Abend Verstärkung besorgt so dass die Räumlichkeiten um einiges voller besetzt waren als beim ersten Mal. Aber auch heute reichte die Pescher Quantität nicht an unsere Qualität heran. Außer Hans-Josef, der als alter Enzianer mittlerweile an unseren Standard gewöhnt ist, konnte uns zwar mal wieder keiner das Wasser, so aber doch wenigstens den Jröhnen reichen. Spätestens, nachdem Wilfried die Heilige Rosendrehmachine mit einem gezielten Wurf außer Gefecht setzte, brachen alle Schleusen und es wurde Hemmungslos. Als man aus Pescher Sicht bemerkte das wir den Jröhnen nur noch aus der Flasche zu uns nahmen, wurden erste bedenken der Damen des Dorfes laut: „Und wenn die jetzt kotzen???“ Unsere erfahrenen Enzian Dompteusen sorgten aber schnell für Entspannung mit dem Satz: „Unseren Männern geht nichts zweimal durch den Kopf!!!“
Im Rückblick können wir mit unserer Mission zufrieden sein, die Freunde ihrer Majestät haben bei dieser zweiten Lektion rege teilgenommen und die Prüfung mit Auszeichnung bestanden.

1999, Helmuts Geburtstag. Sechzich Jahr, kurzes Haar

Unser erstes passives Mitglied Helmut hat am 29.05.99 zur Geburtstagsnachfeier geladen. Selbstverständlich haben wir uns diesen Anlass nicht nehmen lassen und damit unser Trainingslager für das Schützenfest 1999 eröffnet. Im gemütlichen Zelt in Helmuts Garten an der Wolfstrasse dauerte es nicht lange bis die Stimmung einen ersten Höhepunkt erreichte. Das Buffet wurde eröffnet. Irgendwer muss sich an alte Enzian Traditionen erinnert haben, denn plötzlich stand Jörg mit einem Haarscherer allererster Güte auf der Matte. Antreten zur Kopfrasur hieß das Motto. Uwe hielt die Rübe als erster hin. Für einen geringen Beitrag in die Zugkasse durfte jeder mal den Hauptmann scheren. Als nächste opferten sich Günter und TO. Wilfried wollte da wohl auch nicht zurückstecken und überließ seinen Bart der Zugkasse. Aus der Reihe tanzte nur Holger. Er hetzte und stichelte gegen jeden Zugkopf was die Schere hergab, und zeigte sich selbst dabei so was von eitel das er in den Verdacht geriet heimlich noch Bravo zu lesen. Deshalb läuft er seit dieser Fete mit einer unmöglichen Matte, gemessen am Zugdurchschnitt, auf dem Kopf rum und wird nur noch Bombenleger gerufen. Immerhin brachte diese Einlage eine nicht unerhebliche Summe auf das Spendenkonto kurzhaariger Enzianer. Der letzte Stramme Lümmel verließ diese Veranstaltung sehr betrunken gegen 300 in der früh.

Brauereibesichtigung. Bolten wir kommen

Am 10.06.99 um 1400 begann in Korschenbroich ein weiteres Gefecht unserer ewig dauernden Schlacht gegen den Alkohol. Die Bolten–Brauerei konnte nicht ahnen welch unermüdliche Recken sie sich da ins Haus geladen hatten. Leider mussten wir mal wieder einige Totalausfälle verschmerzen, so dass unserer Rumpftruppe nur fünf Trinkfeste zur Verfügung standen. Nichts desto trotz der Braumeister zeigte uns die heiligen Hallen von Bolten. Als wir schon dachten das nimmt hier nie ein Ende kamen wir endlich zum gemütlichen Teil der Veranstaltung. Freibier für alle. Im sehr gemütlichen Gesellschaftsraum wurden die fünf Besucher Jörg, TO, Günter, Hans-Josef und Wilfried, von der Brauerei bestens verköstigt. Nachdem sich der Braumeister verabschiedet hatte, gesellte sich ein Mann mittleren Alters zu uns an die Theke, und beklagte, dass er aus gesundheitlichen Gründen noch nie das Ur-Weizen von Bolten getrunken habe und das, obwohl er mit der Brauerei zu tun hätte. Darauf erwiderte TO, diplomatisch wie er halt ist, das es auch kein großer Verlust sei, weil das Ur-Weizen eben nicht unbedingt der Hit wäre. Der Mann verabschiedete sich und die Bedienung erklärte dass dieser Mann niemand geringeres als der Besitzer der Brauerei gewesen sei. Man lässt halt keinen Fettnapf aus.
Die Bedienung kam zu unserem Glück aus Lüttenglehn, womit für uns die Heimfahrt geklärt war. Mit sechs Personen in einem Golf machte sich die nette Bolten-Bedienung über Herrenshoff, Pesch und Glehn auf den Weg mit Jörg Essen zu gehen. Trotz unerklärlicher Ausfälle war es mal wieder ein rundum gelungener Zugausflug.

2009, Weihnachtsfeier

Nach langen Jahren haben wir mal wieder zur Weihnachtsfeier geladen. Nachdem die letzte Veranstaltung dieser Art, damals Anno 2000, einen unrühmlichen Abschluss fand, waren die Spielchen auf den Kegelbahnen in “Alt Glehn“ ein geselliger Abschluss im Schützenjahr der Enzianer. Es wurde gewichtelt, und zwar auf Enzian-Art. Die Verantwortlichen, in diesem Fall der TO, haben vorsorglich beide Kegelbahnen gepachtet. So konnten die Geschlechter beim Kegeln und Wichteln getrennt und damit Unfälle vermieden werden. Unsere Frauen spielten um die Geschenke der Männer und Wir freuten uns auf die Überraschungen der Weiblichkeit. Klar, dass es eindeutige Zweideutigkeiten gab. Hier tat sich vor allem Entertainer und Zugspross Däiwid hervor. Mit seinem Geschenk wird er Martina und Pino wohl eine schlaflose Nacht bereitet haben. Fraglich ist ob es die Freudenschreie der Tochter oder die Aufregung der Eltern gewesen sein wird, als man spät abends in den eigenen vier Wänden das Überraschungspaket vom Beate-Uhse-Versand ausprobieren konnte. Ein Jahr mit neuem Vogelschuss, mit kleinem Zwischentief während der Ehrenabende, mit neuen Freunden, mit dem ersten entschuldigten Fehlen während der Festtage, mit einer Abrechnungsversammlung und endlich wieder mit einer Weihnachtsfeier hat an diesem Abend seinen gelungen Abschluss gefunden.

Am 27.06.2010 feierte Uwe seinen 50. Geburtstag und wir waren natürlich eingeladen. Abba so wichtich iss er nich, der Uwe. In unserer Chronik sollen Wiederholungen vermieden und der Umwelt zu Liebe Papier gespart werden. Deshalb wurde über unsere Bayerische Pappkronen-Majestät im Kapitel -88 Jubiläumswochen- bereits ausführlich berichtet.

2013, Torsten wird 50

Uwe machte den Anfang mit dem halben Jahrhundert, dicht gefolgt von Jörg. Die nächste große Feier anlässlich eines Lebensjubiläum schmiss der Torsten. Als Geschenk haben wir uns ein riesen Bild von Torsten mit Bagger besorgt. Hat er sich gefreut? Hatter, hatter!
Leider waren an diesem Abend nicht alle Enzianer dabei, den fehlenden Protagonisten sei gesagt dass sie einiges verpasst haben. Ein super Buffet, verdammt nette Leute, Papa-Paulick mit hinreißenden Geschichten und Gerstensaft ohne Ende. Man kann es nicht oft genug sagen, deshalb auch noch einmal an dieser Stelle: Danke für die Einladung Torsten!

2014, 50 Jahre TO

Ende 2014 lud TO zum 50ten. Die Welt hat tatsächlich schon 50 Jahre mit diesem TO ausgehalten, Respekt.
Selbstverständlich durften die Enzianer nicht fehlen, schließlich haben die mehr als sein halbes Leben eine Rolle gespielt. Obwohl man sich so lange und damit auch verdammt gut kennen sollte überraschte TO alle mit seiner Trinkfestigkeit. Das lag allerdings nicht an irgendeinem Höhentraining das er absolviert hatte und Zauber war auch nicht im Spiel. Vielmehr kann man einem Alkoholfreien Weizenbier nicht ansehen das KEIN Alkohol im Spiel ist. Dazu braucht es eine verständnisvolle Kellnerin die dieses Geheimnis nicht Preis gibt.
Kurz nach 00:00 war TO einer der wenigen im Saal die nicht vom Alkohol benebelt waren und freute sich auf die Gratulanten und die Geschenke. Als Jörg Luft holte um eine kleine Rede zu schwingen wurde er ständig laut und aufdringlich von jemandem unterbrochen. Der Schreiberling glaubt das dem TO die Laudatio vom Jörg lieber gewesen wäre als das Gebrabbel vom Torsten. Hier hätte im Laufe des Abends sicherlich die Einnahme von Alkoholfreien Getränken geholfen 😉
Das Geschenk der Jungs, eine Fahrt mit dem Renntaxi über die Nordschleife, wird sehnsüchtig erwartet.

Und weil TO auch der Schreiberling ist, folgendes: Schön das ihr da wart, Jungs!