Zugsilber

… oder, unser heiliger Gral

So, kommen wir nun zum Objekt der Begierde. Jahr für Jahr am Ende eines harten Wettkampfes bekommt der glückliche Sieger diese Auszeichnung überreicht.

25 Jahre lang hat uns unser “altes“ Zugsilber begleitet. Zugsilber ist eigentlich übertrieben, denn es ist gar nicht aus Silber. Kurz nach unserer Gründung fehlte eindeutig das Geld um überhaupt eine Zugkette kaufen zu können. Wir griffen damals alle in die schmale Privatschatulle um standesgemäß ausgerüstet das erste Schützenfest 1986 feiern zu können. Dies war auch bitter nötig, sonst hätte es nicht zu dieser doch ansprechenden Lösung gereicht. Abstriche mussten wir dennoch machen. Es war nur Platz für die ersten sechs Könige. Günter war 1992 der siebte Zugkönig. Um uns eine Erweiterung der Kette zu ersparen wurde Günter einfach auf das Schild graviert. Dies geschah damals noch in Glehn beim Juwelier Birkmann. Günter verlies sich da auf TO und war verlassen. Er war halt noch nicht lang genug Enzianer als das alle gewusst hätten ob Günt(h)er mit oder ohne –h- geschrieben wird. Nun, für TO war klar das es nur mit –h- sein konnte. Seit 1992 steht also “1992 S.M. Günther I.“ auf dem Schild unserer Zugkette, Falsch geschrieben! Dies war übrigens auch der Grund warum wir zum Schützenfest 1993 die Kette mit 18 Plaketten erweitern ließen, genau ausreichend für 24 Zugkönige.
Nur ein Jahr später, wieder der Günter und das Zugsilber. Er verteidigte 1993 seinen Königstitel. Das war damals noch möglich, die zweijährige Königssperre durfte TO erst 1999 zum ersten Mal ausprobieren. Günter war also auch 1993 Zugkönig, lies die Kette selber gravieren und stand denn auch in korrekter Schreibweise auf einer der neuen Plaketten. 1994, Günter war Minister bei Schützenkönig Jörg und noch Enzian-König, fehlte zum Vogelschuss unser Zugsilber. Ein Unding, denn schließlich musste der 94er Zugkönig gekrönt werden. Kurzum, es blieb vorerst verschollen. Keine Frage, dass der letzte König für das Silber verantwortlich war und Günter wäre nicht der Günter wenn nicht kurzerhand eine neue Kette in Auftrag gegeben worden wäre. Er bestellte also eine komplett neue Kette, die Reihenfolge der Könige hatte TO damals schon auf Papier. Das “Plagiat“ ist nie durch Glehner Strassen getragen worden, es wird in Günters Familienmuseum verwahrt denn … Die alte Kette hatte wohl etwas dagegen durch ein Plagiat ersetzt zu werden, sie tauchte plötzlich wieder auf und wurde noch 15 lange Jahre durch Glehn getragen.

zugsilber2010 hat das gute alte Stück ausgedient. Es wurde gegen ein echtes Silber ausgetauscht. TO hat im Winter 2009 diese Anschaffung zum Jubiläum vorgeschlagen.
Die große Silberplakette ist eine Einzelanfertigung eines Silberschmiedes aus Düsseldorf. Die Gravur auf der Plakette wurde von uns selbst entworfen. Der silberne Königsadler wurde im Internet bestellt und die Einzelteile wurden von der Fa. Sack meisterlich zusammengefügt.
Jörg hat das Teure Stück Silber 2010 als erster tragen dürfen. “Obacht mein Lieber, wehe wir finden einen Kratzer wenn dein Jahr vorbei ist“, gab TO ihm bei der Krönung mit auf den Weg.
Unsere “Alte“ wird selbstverständlich nicht in Vergessenheit geraten. Wir werden uns um einen angemessenen Platz hinter Glas kümmern. Allerdings müssen wir aufpassen das wir das Original ausstellen und nicht das Plagiat.